Burgsteinfurt, 27./28.06.2015.
Im beschaulichen Burgsteinfurt, dem Austragungsort des gastgebenden TB Burgsteinfurt, gelang dem SSC Hochdahl nach vielen vergeblichen Anläufen wieder der Deutsche Meistertitel auf dem Kleinfeld. Mit der Bürde, als Topfavorit ins Rennen zu gehen, wurden die SSCler recht gut fertig, denn einige hochkarätige Favoriten wie der amtierende Deutsche Meister SSF Bonn, der Vizemeister Nürnberg sowie der drittplatzierte Schriesheim konnten sich erst gar nicht qualifizieren.
Bereits in der Gruppenphase legte die Hochdahler Mannschaft die Basis zum Titelgewinn in souveräner Manier, als sie wie eine Dampfwalze mit 3 Siegen und einem Torverhältnis von 26:7 ins Halbfinale vorrückte. Dort trafen die Spieler um Trainer und Ex-Spieler Clemens Rühlemann auf Neudorf/Eckernförde, den Zweiten der anderen Gruppe. Dabei erwiesen sich die Norddeutschen als zäher und unangenehmer Gegner. Hinzu kam, dass Hochdahl nicht richtig ins Spiel fand und bereits nach knapp 11 Minuten mit 1:3 in Rückstand geriet. Doch die SSC-Spieler verfielen nicht in Hektik, spielten konzentrierter und drehten das Spiel bis 3 Minuten vor Schluss gar auf 6:3. Der Sieg war damit so gut wie sicher, denn mehr als das 4:6 gelang dem Team Neudorf/Eckernförde in der restlichen Spielzeit nicht. Letztlich wurde also „mit Geduld und Spucke“ der Finaleinzug perfekt gemacht.
Dieses Motto sollte für die Hochdahler auch im Finale von besonderer Bedeutung sein. Dort wartete als Gegner die Mannschaft des TSV Calw Lions, welche sich zuvor im anderen Halbfinale gegen den Bayerischen Meister Lumberjacks Rohrdorf mit 7:4 durchsetzen konnte. Zwar hatte der SSC die Lions schon in der Gruppenphase mit 9:4 besiegt, doch die kompakten „Löwen“ hatten sich diesmal besser auf die Hochdahler eingestellt. Es wurde ein packendes Spiel mit zwei Mannschaften auf Augenhöhe. Bedenklich für Hochdahl war, dass Calw sich im Bereich Special-Lines Vorteile erspielte, indem es dreimal eine Unterzahl schadlos überstand und zwei Überzahlsituationen prompt zur 2:0-Führung nutzen konnte. Rund 14 Minuten waren jetzt noch zu spielen und die Hochdahler, die ihre Powerplay-Gelegenheiten selber nicht zu nutzen wussten, waren jetzt gefordert. Wieder einmal machten sich beim SSC Geduld und Vertrauen in die eigene Stärke bezahlt, denn innerhalb einer Minute konnte der 2-Tore-Rückstand durch einen Doppelschlag von Morton Winter und Alexander Gumnior egalisiert werden. Die Spannung war jetzt auf dem Siedepunkt. Es ging auf die entscheidende Schlussphase zu, in der beide Teams um jeden Zentimeter Boden kämpften. Sowohl Hochdahl als auch Calw hofften in dieser Phase auf einen genialen Moment. 3 Minuten vor Schluss war es zu Gunsten der Hochdahler soweit: Stürmer Gumnior konnte seinen Bewacher durch eine Körpertäuschung abschütteln und mit einem halb verdeckten Drehschuss den Ball ins obere linke Tor-Eck zur 3:2-Führung zimmern. Calw versuchte noch einmal alles und nahm den Torhüter zugunsten eines vierten Feldspielers heraus. Doch die Hochdahler behielten die Übersicht und setzten 1 Sekunde vor dem Schlusspfiff durch Morten Winters Empty-Net-Goal den Schlusspunkt zum 4:2-Sieg. Die Freude war natürlich riesengroß, den dem SSC-Floorballteam gelang nach 9-jähriger Durststrecke (mit etlichen Vizemeisterschaften) endlich wieder der lang ersehnte Meistertitel in der Kategorie Kleinfeld Herren. Obendrein stellte Hochdahl mit Simon Lyczko den Topscorer der DM-Finalrunde.
Der Titelgewinn ist der passende Abschluss für die erfolgreiche Vereinsgeschichte des SSC Hochdahl im Floorball und zugleich ein erfolgreicher Start in die Zukunft unter dem neuen Vereinsnamen TSV Hochdahl. Wie bereits bekannt fusionierte der SSC Hochdahl mit dem TSV Hochdahl im Mai 2015. Da die Mannschaft jedoch den Namen mitten in der Saison nicht mehr ändern konnte, spielten die Floorballer noch unter dem bisherigen Namen.
Für den SSC Hochdahl spielten:
Torhüter: Sinan Sengöz, Johannes Günzel, Feldspieler: Christoph Mause, Niels Teichmann, Julian Jung, Alexander Gumnior, Michael Beeckmann, Simon Lyczko, Maximilian Karl (Kapitän), Maxim Goch, Jan Bandowski, Johannes Schulz, Morten Winter, Tobias Schüren, Trainer/Betreuer: Clemens Rühlemann
Autor: Michael Jazbinsek