Floorball NRW

Offener Brief des NWFV an FD vom 09.02.2014

Liebe Mitglieder des NWFV, liebe Vertreter von Floorball Deutschland,

im Folgenden findet ihr einen offenen Brief aus NRW, welcher durch den Vorstand des NWFV formuliert worden ist. Mit diesem Brief setzen wir einen zentralen Beschluss der Delegierten des NWFV um, mit denen wir am 02.02.2014 auf einer außerordentlichen Delegiertenversammlung unter anderem die Entschlüsse des Gesamtvorstandes vom 19.12.2013 diskutiert haben.
Im weiteren Verlauf möchten wir eine außerordentliche Delegiertenversammlung auf Bundesebene initiieren und suchen in dieser Sache Unterstützung in anderen Landesverbänden, um die nötige 1/3-Mehrheit aller Mitglieder zu erreichen.

Mit sportlichen Grüßen

Euer NWFV-Vorstand

Hier der offene Brief im Wortlaut:

Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Stoll,

auf einer außerordentlichen Delegiertenversammlung des Nordrhein-Westfälischen Floorball Verbandes e.V. (NWFV), welche am 02.02.2014 in Holzbüttgen stattfand, wurden die Beschlüsse des FD-Gesamtvorstandes vom 19.12.2013 und deren Auswirkungen auf unseren Landesverband diskutiert.

Der NWFV beantragt den Beschluss der Gesamtvorstandssitzung zur Einführung von Lizenzgebühren für Schiedsrichter zu revidieren.

Die Einführung von Lizenzgebühren für Schiedsrichter wird sehr kritisch gesehen. Der NWFV bildet seit Jahren bundesweit überdurchschnittlich viele Schiedsrichter aus und beabsichtigt dies auch in Zukunft zu tun. Die Ausbildung möglichst vieler Schiedsrichter ist unserer Ansicht nach essentiell für die Durchführung des Spielbetriebs, welcher das Herzstück unserer Verbandsarbeit bildet. Das Abwälzen von Gebühren auf diesen Personenkreis erscheint unserem Verband nicht sinnvoll und soll nicht hingenommen werden. Sollte dem Antrag nicht entsprochen werden, sehen wir uns als Landesverband gezwungen eine  lizenzgebührenfreie NRW-Lizenz für den Spielbetrieb in NRW einzuführen.

Der NWFV fordert eine Reduktion der entwicklungshemmenden Gebührenerhöhung oder alternativ eine zeitliche Begrenzung.

Auch die Verdreifachung der Spielerlizenzgebühren für Bundesligaspieler wird kritisch gesehen. Die Spielerlizenzgebühren werden in den meisten Vereinen in NRW auf die Spieler umgelegt und nicht aus Sponsoring- oder Fördertöpfen bezahlt, da diese nicht existieren. Die Mehrbelastung führt dazu, dass unsere Bundesligisten diskutieren, aus dem Bundesliga-Spielbetrieb auszusteigen, was nicht im Interesse unseres Verbandes liegt. Gleichzeitig werden junge Spieler in ihrer Entwicklung behindert, da sich jeder überlegen muss, ob es sich lohnt für eine Lizenzgebühr in Höhe von 60€ als Spieler in einem Block mit weniger Spielzeit oder als Ersatzspieler in die Bundesliga reinzuschnuppern.

Der NWFV fordert darüber hinaus viel mehr Kommunikation und Transparenz in allen Bereichen.

Exemplarisch sind die Informationen im Hinblick auf den Verlauf und die Auswirkungen der U19-WM in Hamburg bis heute spärlich und nur auf Nachfrage erfolgt. Dies muss schnellstmöglich aufgearbeitet und nachgeholt werden. Ein bereits während der WM bekanntes Defizit wurde offiziell erst mit einer 6-monatigen Verzögerung an die Landesverbände kommuniziert. Das Kommunikations- und Transparenz-Defizit zieht sich durch alle Bereiche der Zusammenarbeit und mindert die Akzeptanz der Entscheidungen bei den Vereinen und Landesverbänden.  

Der NWFV fordert die Stimmrechte in dem Gremium des Gesamtvorstandes zu diskutieren und gemeinsam mit allen Beteiligten einen Vorschlag zur Satzungsänderung zu erarbeiten.

Die Hauptaufgabe des Gesamtvorstandes ist aus unserer Sicht einerseits die Kontrolle des geschäftsführenden Vorstandes und andererseits die Möglichkeit des geschäftsführenden Vorstandes ihre getroffenen Entscheidungen auf einer größeren Basis zu legitimieren. Der NWFV sieht es als problematisch an, dass der geschäftsführender Vorstand (mit 7 Stimmen bei vollständiger Besetzung) durch die Einführung von Kommissionen seine Entscheidungsgewalt bis hin zur absoluten Mehrheit beliebig vergrößern kann, während die Stimmenanzahl der Landesverbände auf derzeit 11 maximal jedoch 16 beschränkt ist.

Der NWFV fordert die Entwicklungsarbeit zu intensivieren und auf die Gewinnung neuer Mitglieder auszurichten.

Wir sehen den zukünftigen Schwerpunkt der Verbandsarbeit neben dem bundesweiten Spielbetrieb und den Nationalteams insbesondere in Entwicklungsprojekten mit dem Ziel neue Vereine zu gewinnen, die Sportart Floorball deutschlandweit zu verbreiten und den Bekanntheitsgrad zu erhöhen. Den Weg, das Ziel über Marketing-Strategien zu erreichen,  sehen wir als gescheitert an.

Abschließend fordert der NWFV die Durchführung einer außerordentlichen Delegiertenversammlung mit dem Zweck einer Neuwahl des Vorstands von Floorball Deutschland, wobei eine Neuwahl auch eine Wiederwahl bedeuten kann. Das Treffen in Blossin sollte dazu genutzt werden diese außerordentliche Delegiertenversammlung inhaltlich vorzubereiten.

NWFV Offener Brief an FD vom 09.02.2014

 

 

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